Es ist bekannt, dass der Mensch über zwei Informations-Verarbeitungs-Systeme verfügt:
a) dem L-Modus mit Sitz in der linken Gehirnhälfte und Programmierung in der rechten Hand, dominant u.a. für Sprache, analytisches Denken, Logik und rhythmisches Gedächtnis.
b) dem R-Modus, mit Sitz in der rechten Gehirnhälfte und Programmierung in der linken Hand, dominant z.B. für ganzheitliche Wahrnehmung und musikalisches Empfinden.
Bei Kindern wirken ebenfalls diese beiden Informations-Verarbeitungs-Systeme, jedoch dominiert bei Ihnen der R-Modus.
Diese Aussage fand bei der Gestaltung dieser Klavierschule ihre besondere Beachtung. Es entstand ein R-Modus-orientiertes Konzept, das Mal-, Bastel-, Hör- und Improvisationsaufgaben anbietet, jedoch das Erlernen der Notenschrift nicht ausklammert oder seperat anbietet, sondern behutsam in das Gesamtkonzept integriert.
Literaturangabe:
Herbert Wiedemann, Klavierspiel und das rechte Gehirn / Gustav Bosse Verlag, Regensburg 1985
Die Notenschrift wird mit nur zwei Notenlinien eingeführt.
Das Dreiliniensystem folgt als Übergang zum Fünfliniensystem für beide Hände und demzufolge nur einem Schlüssel: dem Violinschlüssel.
Erst später kommt auch der Bassschlüssel dazu.
Das Notieren von zwei Notenschlüsseln wird zunächst umgangen und vermittelt somit dem Lernenden eine sichere Anfangsbasis.
Die Erweiterung des Tonumfangs orientiert sich am Kinderlied, in einer Lage, in der jeder mitsingen kann: Rufterz, Leiermelodik, Pentatonik, Fünftonraum etc.